Umfrage zum Innovationsverhalten Oberpfälzer Unternehmen

Roboter, Lasertechnik, 3D-Druck, digitale Helfer in der Produktion und im Büro – den Oberpfälzer Unternehmen gehen die Ideen nicht aus. Mit neuartigen Produkten und Fertigungstechnologien tragen sie maßgeblich zur hervorragenden wirtschaftlichen Entwicklung der Region bei. Doch wie entstehen Innovationen, wie werden sie umgesetzt? Ist die Oberpfälzer Wirtschaft für die komplexen Herausforderungen der Zukunft gerüstet? Um konkrete und aktuelle Informationen und Daten zur Innovationsfähigkeit in der Region zu erhalten, hat das Beratungsbüro Oberpfalz im Sommer dieses Jahres eine Umfrage unter Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft durchgeführt. Wissenschaftlich begleitet wurde diese von der Hochschule für angewandtes Management Ismaning / München. Die Ergebnisse der anonymisierten Auswertung liegen nun vor. Sie zeigen, dass sich die Unternehmen der Bedeutung von Innovationen für ihre Zukunftsfähigkeit bewusst sind. Allerdings fehlt es an etablierten Prozessen und Strukturen, damit aus guten Ideen tatsächlich auch erfolgreiche, marktfähige Produkte werden.

Über 100 Oberpfälzer Unternehmen beteiligten sich an Umfrage
„Die Umfrage bestätigt die Erfahrungen, die wir täglich in Beratungsgesprächen machen. In den Betrieben mangelt es keineswegs an Kreativität und Ideen. Aber diese landen häufig in der Schublade, weil kein durchgängiger Innovationsprozess etabliert ist und das Tagesgeschäft Priorität hat“, so Michael Zankl, Technologie- und Netzwerkmanager beim Beratungsbüro Oberpfalz. Neben Aussagen zum Innovationsgrad der Unternehmen sollte die Befragung auch Verbesserungspotenziale und Hemmnisse im Innovationsprozess aufzeigen. Der von der Hochschule für angewandtes Management unter Leitung von Prof. Dr. Markus Lemberger erstellte standardisierte Online-Fragebogen wurde von 103 Unternehmen beantwortet. Diese kommen vor allem aus den Bereichen Dienstleistungen, Handwerk, der Baubranche und dem Anlagen- und Maschinenbau (63 Prozent). 36 Prozent der teilnehmenden Firmen haben zwischen 50 und 250 Mitarbeiter, jeweils ungefähr ein Viertel beträgt der Anteil der Kleinst- und kleinen Unternehmen. Bei der Durchführung der Befragung wurde das Beratungsbüro Oberpfalz von den Wirtschaftsförderungen aller Landkreise und kreisfreien Städte in der Oberpfalz, dem Mechatronik-Netzwerk Ostbayern und dem Oberpfalz Marketing unterstützt.

Ideen sind vorhanden, an Strategien und Prozessen fehlt es
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen: die Oberpfalz ist innovativ. Bei 40 Prozent der befragten Unternehmen liegt der Anteil von Produkten und Dienstleistungen, die in den letzten fünf Jahren entwickelt wurden, am Gesamtumsatz bei mehr als 20 Prozent. Bei der Betrachtung des Innovationsprozesses werden hingehen Optimierungspotenziale deutlich. Ideen entstehen eher zufällig aus dem Tagesgeschäft heraus. Gerade einmal 33 Prozent der teilnehmenden Betriebe erfasst Kundenbedürfnisse systematisch durch Zufriedenheitsanalysen. Die Auswertung ergab aber gerade einen Zusammenhang zwischen der Erfassung von Kundenwünschen und dem Anteil von Innovationen am Umsatz. Ein Ideenmanagementsystem kommt bei nur 20 Prozent zum Einsatz. Innovation ist Chefsache. Bei 61 Prozent der befragten Unternehmen trifft die Geschäftsführung die Auswahlentscheidung, ein Gremium aus verschiedenen Abteilungen wird bei nur 21 Prozent hinzugezogen. Außerdem verwenden 68 Prozent der Betriebe bei der Entscheidungsfindung keine konkreten Verfahren mit definierten Kriterien. Ideen werden größtenteils ohne organisatorische Innovationseinheit realisiert. So haben 78 Prozent der teilnehmenden Unternehmen keine eigene Abteilung für Forschung & Entwicklung, 42 Prozent haben kein ausgewiesenes Budget für Innovationsaktivitäten.

Innovationsmanager unterstützen Unternehmen
Als größte Hürden bei der Umsetzung von Neuerungen werden mangelnde Ressourcen wegen der Auslastung im operativen Geschäft sowie fehlendes Fachpersonal angegeben. Die Unternehmen wünschen sich Unterstützung bei der Beantragung von Fördergeldern und einen verstärkten Meinungsaustausch. Hier setzen die Dienstleistungen des Beratungsbüros Oberpfalz an. „Wir bieten kostenlose Beratung zu den Technologieförderprogrammen von Bund, Land und EU. Außerdem veranstalten wir Netzwerktreffen und Unternehmerkreise zu aktuellen Themen“, so Technologie- und Netzwerkmanagerin Lucie Valentová. Sie und ihr Kollege Michael Zankl haben im Oktober eine zweijährige, berufsbegleitende Qualifizierung abgeschlossen und sind nun IHK zertifizierte Innovationsmanager. Der praxisnahe Lehrgang beleuchtet den gesamten Innovationsprozess als zentralen Bestandteil der Unternehmensstrategie. Das Gelernte bringen die Berater nun in ihre tägliche Arbeit ein. „Die Unternehmen müssen nicht mehr Bürokratie befürchten, sondern können praktikable, individuelle Lösungen von uns erwarten“, so Valentová.

Ansprechpartner Beratungsbüro Oberpfalz:
Lucie Valentová, Technologie- und Netzwerkmanagerin, Büro Weiden, Telefon: 0961 – 4019 1880, E-Mail: lucie.valentova@bezirk-oberpfalz.de
Michael Zankl, Technologie- und Netzwerkmanager, Büro Cham, Telefon: 09971 – 99 67 342, E-Mail: michael.zankl@bezirk-oberpfalz.de

Partner der Umfrage:

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